1913 - 1950 Am 1 September 1913 wurde die Musikgesellschaft Friedberg gegründet und der Grundstein gelegt für ein musikalisches Wirken in unserer Gemeinde. Die Gründungsmitglieder Josef Rettich, Anton Greisle, Anton Öhler, Josef Gruber, Anton Zehringer, Ernst Bröckel, Hermann Ostermaier und Karl Öhler fassten damals den Mut sich zu einer Musikgesellschaft zusammenzuschließen. Vorstand wurde Josef Rettich. An Idealismus hat es diesen Musikanten sicherlich nicht gefehlt, sich in dieser schweren Zeit einer solchen Aufgabe zu stellen und die finanzielle Belastung der Instrumentenbeschaffung auf sich zu nehmen. Aber es gab auch Freunde und Gönner die, die Musikgesellschaft unterstützten, einer von ihnen war Johann Brotzer, der mit einem Kredit von 300.-DM die Finanzierung der Musikinstrumente überhaupt ermöglichte. Das ganze Dorf war auf den Beinen, als die Instrumente, in großen Kisten verpack, mit dem Pferdegespann in Friedberg ankamen. Die Leitung der Kapelle übernahm Dirigent Jungel aus Herbertingen. Um Kosten zu sparen, fuhren die Musikanten jede zweite Probe mit dem Fahrrad oder Pferdeschlitten nach Herbertingen. Laut Kassenbuch war der Dirigentenlohn für die Proben in Friedberg fast doppelt so hoch und außerdem erhielt der Dirigent jedes mal ein Vesper bezahlt. Mit großer Freude präsentierte sich die Musikgesellschaft bei einer Christbaumfeier 1913 das erste Mal der Öffentlichkeit. Bereits im Januar 1914 wurde die erste Hochzeit gespielt. Die Aktivitäten der Musikgesellschaft wurden durch den Kriegsausbruch stark eingeschränkt und bereits 1915 mussten sie Abschied nehmen von ihrem gefallenen Mitglied Josef Gruber. Nach Kriegsende wurde die Musikgesellschaft unter gleicher Leitung wieder neu aufgestellt. Dirigent Bertler aus Saulgau übernahm 1921 die Kapelle und leitete sie bis 1926. Im Jahre 1921 trat auch unser verstorbener Ehrendirigent Alfons Gruber in die Musikgesellschaft ein. Auch aus den umliegenden Gemeinden wurden Musikanten aufgenommen, vor allem aus Wolfartsweiler waren immer wieder Musikanten in der Kapelle aktiv. Um die 50 Proben wurden durchschnittlich abgehalten und über 30 Anlässe im Jahr waren keine Seltenheit, die hauptsächlich durch die vielen Hochzeiten, bei denen die Kapelle spielte, zustande kamen. Die Leitung der Kapelle wurde 1926 von Dirigent Viehweg aus Saulgau übernommen. 1927 wurde der Musikverein Friedberg-Wolfartsweiler gegründet. Neben den Friedberger Mitgliedern traten auch 42 passive Mitglieder aus Wolfartsweiler in den Verein ein. Die Vorstandschaft wurde in den 30iger Jahren an Wunnibald Brotzer übertragen. Durch fehlende Protokollbücher lassen sich besondere Anlässe des Musikvereins nicht nachvollziehen. Der Verein hat sich bei Kriegseinbruch 1939 wieder aufgelöst. Dirigent Viehweg leitet die Kapelle auch nach dem Krieg bis 1950. 1951 - 1960 Bei der Generalversammlung 1951 wurde Alfons Gruber sen. zum neuen Dirigenten gewählt. Vorstand blieb Wunibald Brotzer, der dieses Amt bis 1958 ausführte. Gerade diesen beiden Vollblutmusikanten war es ein Bestreben, die Kappelle aufzubauen und erfolgreich zu führen. In diesen Jahren wurden auch immer wieder junge Musikante eingestellt. Um den Leistungsstand zu steigern wurden auch an Wertungsspielen teilgenommen. Ein großes Jahr war auch 1955, erstmals präsentierte sich die Musikkapelle in neuen Uniformen der Öffentlichkeit. Ende der fünfziger Jahre war der Zusammenhalt in der Kapelle nicht mehr so wie er sein sollte und einige Bürger sahen die Notwendigkeit das Fortbestehen der Kapelle in einem Verein zu festigen. Bei der Gründungsversammlung wurde Anton Schmid, der zusammen mit Hans Harsch die Vorarbeit geleistet hatte, zum 1.Vorstand gewählt. Bürgermeister Siebenrock aus Tafertsweiler, ein langjähriger Freund und Gönner der Friedberger Musik, zeigte sich erfreut über die Vereinsgründung und gab bekannt, dass die Gemeinde Tafertsweiler die Patenschaft für den Musikverein übernimmt. Durch den Auftritt der älteren Musikanten im Jahre 1960 und den dadurch verbundenen Generationswechsel, lag es einzig und allein an den wenigen Musikanten die Musikkappelle weiterzuführen. Und sie taten es! Ohne Resignation und mit Begeisterung waren sie dabei und sie trotzten auch nicht mit acht Mann den Festzug beim Kinderfest in Saulgau zu spielen. 1961 - 1980 Siegfried Dürr, ein Musikant aus den eigenen Reihen, übernahm die Leitung der Kapelle. Bereits 1961 wurde die erste Jugendgruppe mit 14 Mann aufgestellt. Leider traten immer wieder junge Musikanten aus und der Verein sah sich 1967 wieder gezwungen eine starke Jugendgruppe aufzustellen. Finanziell getragen wurde der Verein hauptsächlich von der kleinen Besetzung, die ihre Einnahmen von Hochzeit und Tanzveranstaltungen in die Kasse spielte. In diesen Jahren war sie auch ein ständiger Begleiter der Landjugendgruppe Hohnetengen-Göge. Dies beflügelte auch dazu, die „Kleine Besetzung“ 1968 durch den Kauf einer Verstärkeranlage auszubauen. Unter dem Namen „Friedberger Dorfmusikanten“ spielten und sangen sich die Musikanten oft in die Herzen der Zuhörer und waren weit über die Kreisgrenze hinaus bekannt. Besonders im Sigmaringer-Meßkircher Raum hatten sie einen festen Stammplatz. Dies hatten sie vor allem ihrem Manager Bruno Brotzer zu verdanken, der ihnen zahlreiche Anlässe vermittelte. Herausragend war sicher der 50. Geburtstag der Fürstin von Fürstenberg in Donaueschingen. Für die Dorfmusikanten ein einmaliges Erlebnis. Um die Vereinskasse aufzubessern wurde 1968 das erste Sommerfest auf dem „Buschl“ veranstaltet. Dies wurde zu einer festen Einrichtung bis heute. Nach 13 Jahren legt Anton Schmied sein Amt als Vorstand nieder. Der Wunsch der Musikanten, den 1.Vorstand aus den eigenen Reihen zu stellen, wurde von den Mitgliedern einstimmig durch die Wahl von Egon Brotzer bestätigt. Er war neun Jahr 1.Vorstand des Vereins. Dies war einfach erforderlich, um zwischen Musikanten und Vorstandschaft enger zusammenarbeiten zu können. 1975 wurde wieder eine Jugendgruppe mit 10 Mann aufgestellt. Da dem Verein nur wenige Jungmusikanten blieben, sah man sich bereits drei Jahre später gezwungen, eine Jugendgruppe aufzustellen. Erstmals wurden auch Mädchen aufgenommen und so konnte ein langer Wunsch, einen Holzsatz aufzustellen, erfüllt werden. 1980 wurde Karl Biesenberger für ein Jahr zum Vorstand gewählt. 1981 hörten die Friedberger Dorfmusikanten auf. Die Doppelbelastung wurde für die Musikanten einfach zu viel. Auch litt unter der Zweigleisigkeit die Gesamtkapelle. 1981 - 1989 1981 Übernahm Manfred Birkler für die nächsten 6 Jahre den 1.Vorsitz. 1984 wurde wieder eine 12 Mann starke Jugendgruppe aufgestellt. In diesem Jahr wurde auch der langjährige Vorstand Anton Schmied zum Ehrenvorstand ernannt. Im Juni 1985 Chalaisfahrt. Nach einem Erfolgreichen Auftritt konnte die Freundschaft zwischen Saulgau (Friedberg) vertieft werden. 1987 wurde Alfons Gruber zum 1.Vorsitzenden gewählt. 4.-7.5 1989 Jubiläumsfest 75 Jahre MV Friedberg verbunden mit dem Bezirksmusikfest. Das bis jetzt größte Vereins-Ereignis wurde mit einem schönen Wetter und einem außergewöhnlichen historischen Umzug vier Tage lang gefeiert. 1990 - 2000 Dieses Jahrzehnt war bis zum heutigen Tage das erfolgreichste Jahrzehnt der Vereinsgeschichte. Neben den Auftritten in Stuttgart (Volksfest), Bonn (Ständchen Dr. Hermann Schwörer), Zwickau (Wahlveranstaltung Prof. Kurt Biedenkopf), Berlin (Grüne Woche), Mannersdorf (Partnerschaftstreffen Liederkranz Bolstern) und St. Gallen OLMA (Sonderschau „Ba-Wü“ in der Schweiz) konnten drei erfolgreiche Tonträger aufgenommen werden. Weiterhin konnte durch den Titel „Armer Wanderbursch“ der zweite Platz der Jahreshitparade des Radiosenders RT4 „Mit Pauken und Trompeten“ erzielt werden. Einen großen Anklang hatten auch die Veranstaltungen im Schussenrieder Bierkrugstadel in Zusammenwirkung mit dem Mundartdichter Hugo Breitschmid und Bernhard Bitterwolf mit seinen oberschwäbischen Schmankeln und dem Männerchor aus Haisterkirch. Mit dem Ende der Saison 1998 endete zugleich die langjährige Dirigentenarbeit unseres Ehrendirigenten Siegfried Dürr. Diese Amt würde übergangsweise von unserem verstorbenen Musikkameraden Karl Biesenberger ausgeübt. Ralf Heinzle übernahm das Dirigentenamt von 1999 bis 2000. 2000 - 2010 Mit dem Anfang des neuen Jahrtausends endete die 13- jährige Vorstandschaft des Ehrenmitgliedes Alfons Gruber jun.. Hubert Knäpple erklärte sich bereit das Amt des 1. Vorstandes von 2000 bis 2003 zu übernehmen, dass ab 2003 von Uli Biesenberger weitergeführt wird. Man konnte ab 2001 Heinz Diemar für die musikalische Leitung des Vereins gewinnen. 2007 wurde mit dem Ausbau der eigenen Jugendausbildung begonnen. Nach einem Schnuppertag für die angehenden Jungmusikanten, konnte mit insgesamt 32 Personen die Ausbildung an der Blockflöte, Querflöte, am Flügelhorn, an der Klarinette und mit einer Rhythmusgruppe begonnen werden . 2007 wurde mit der Gründung des Fördervereins des Musikvereins Friedberg eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, den Verein und dessen Jugendarbeit zu unterstützten. Sowohl finanziell durch eingeworbene Spenden und die Erträge von Veranstaltungen, als auch im sozialen Bereich der Vereinsarbeiten, wird der Hauptverein tatkräftig unterstützt. Besonders erwähnenswert ist, dass sich junge Vereinsmitglieder für das Ehrenamt der Vorstandsschaft engagieren. 2008 wurde die musikalische Leitung als Team, von Johannes Hummel und Frank Zimmermann, von den Musikern gewähltAm 24.04.2009 verstarb unser Ehrenmitglied Wendelin Knäpple im Alter von 90 Jahren. Wendelin Knäpple war im Verein von 1977 - 1989 Kassier und wurde 1991 zum Ehrenmitglied des Musikvereins Friedberg ernannt2010 standen zwei große Hauptprojekte des Vereins an. Zum einen wurde das Probelokal im ehemaligen Schulhaus mit erheblichen finanziellen Mitteln renoviert. Aber auch erhebliche Eigenleistung waren erforderlich um das Deckengebälk frei zu legen und Schalldämmplatten für eine optimale Akustik anzubringenDas zweite Projekt war die Einspielung unseres jetzt vierten Tonträgers. Nach einer intensiven musikalischen Vorbereitung stellte uns der Musikverein Hohentengen sein Probelokal als Aufnahmestudio zur Verfügung. Unter der Leitung von Franz Brutscher wurden an einem Wochenende die Titel eingespielt. Schwerpunkt der Musikstücke ist die Böhmisch - Mährische Blasmusik und wie bei den Friedberger Musikanten gewohnt, auch mit Gesang. 2011 - Heute Zum Auftakt seines 100 jährigen Jubiläums richtete am 27.04.2013 der Musikverein Friedberg e.V., ein Festbankett im örtlichen Dorfgemeinschaftshaus aus. Der Musikverein lud alle Freunde, befreundeten Vereine, Förderer und Mitglieder herzlich ein.Begonnen wurde der Festakt mit einer Ehrung der verstorbenen Mitglieder auf dem Friedhof. Anschliessend marschierte der Festzug zum Dorfgemeinschaftshaus. In einem abendfüllenden Programm überbrachten Vertreter des Blasmusikverbandes, der regionalen Kommunen, so wie auch die Kirchengemeinde ihre Grußworte. Einen Rückblick auf 100 Jahre Geschichte des Musikvereins gaben der Moderator Egon Oehler und die umfangreiche Bilderausstellung im kleinem Saal. Mit der Ausrichtung des Bezirksmusikfestes des Bezirk II, im Blasmusikverband Sigmaringen, hatte der Musikverein Friedberg einen hervorragenden Rahmen für sein Vereinsjubiläum geschaffen. Vom 9. bis zum 12.Mai 2013 bestritt der Musikverein Friedberg im Rahmen seines 100 jährigen Jubiläums, sein Frühlings- und Bezirksmusikfest.Am Donnerstag, den 9.Mai wurde der Vatertag gefeiert. Zum Frühschoppen spielten die Unterwaldhauser - Musikanten, danach folgte die Nachmittagsunterhaltung mit dem Musikverein Ostrach. Zum Festausklang sorgte das Trio Hautnah für gute Stimmung. Um 19:00 Uhr begann am Samstag, den 11.Mai der Festtag, mit einem Sternmarsch hin zum Dorfgemeinschaftshaus. Teilnehmende Kapellen waren die Lauchertmusikanten Melchingen, der Musikverein Boms, die Stadtkapelle Messkirch, der Musikverein Fulgenstadt, der Musikverein Hosskirch, der Musikverein Denkingen und der Musikverein Illmensee. Anschliessend folgte ein Marsch, mit allen beteiligten Musikvereinen und Besuchern zum Festzelt. Ab 20:00 Uhr begann der Stimmungsabend mit der Föhrenberger Blasmusik. Am Sonntag, den 11. Mai feierte der Musikverein Friedberg zusammen mit dem Bezirk II im Blasmusikverband Sigmaringen, das Bezirksmusikfest 2013. Um 9:30 Uhr wurde ein Festgottesdienst, umrahmt vom “Der Junge Chor Bolstern”, abgehalten. Zum Früschoppen spielte der Musikverein aus Thalheim, ehe es dann um 13:30 Uhr mit dem großen Festumzug und anschließendem Gesamtchor weiter ging. Höhepunkt des Festumzug und des Gesamtchor war die Überreichung der Pro-Musica-Plakette. Diese Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für instrumentales Musizieren wird seit 1968 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung verliehen. Die Plakette ist ein Pendant zum Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, wie Landrat Dirk Gaerte ausführte. „Erstklassige Musikanten verdienen es, erstklassig ausgezeichnet zu werden“, sagte er und übergab dem Vorsitzenden des Musikvereins Friedberg, Uli Biesenberger im Namen des Landkreises und im Auftrag des Bundespräsidenten“ die Plakette. Im Anschluß sorgte der Musikverein Hohentengen für Unterhaltung und mit dem im Anschluss folgenden Musikverein Blochingen endete das Frühlings- und Bezirksmusikfest 2013 des Musikverein Friedberg. Am 23.01.2011 verstarb unser langjähriger Musikkamerad Max Heinzle. Am 13.03.2011 verstarb unser Ehrenmitglied Erwin Oehler. Im März 2014 wird Manfred Birkler zum Ehrenmitglied ernannt. Vier Jahre später erhält Michael Schlegel die Urkunde zum Ehrenmitglied. 2018 übernahm Matthias Klein das Amt von Uli Biesenberger als 1. Vorstand. Michael Kluger wird zum zweiten Vorstand gewählt.
Uli Biesenberger war von 1999 bis 2003 stellvertretender Vorsitzender und dann bis 2018 der erste Mann des Musikverein Friedberg. Bis heute (Stand: Frühjahr 2020) ist er als Ausschussmitglied und leidenschaftlicher Musiker am Geschehen des Vereins aktiv beteiligt. Für dieses vorbildliche Engagement im Ehrenamt wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Vereins am 31. Januar 2020 ernannt.
CHRONIK
KONTAKT Matthias Klein Wanderweg 13 88348 Friedberg Tel.: 0152 3106 6394 vorstand@mv-friedberg.de
NÄCHSTER AUFTRITT - FRÖHLICHER SONNTAGMORGEN - 24. MÄRZ // 11:00 UHR DGH FRIEDBERG